Einen Teppichboden zu verlegen, ist genau so einfach wie Klick-Laminat zu verlegen. Wer dennoch etwas Hilfe benötigt, der findet hier eine hilfreiche Anleitung.

Teppichböden sind heute in verschiedenen Materialien und Designs erhältlich. Sie zählen deshalb zu den attraktivsten Bodenbelägen. Aufgrund moderner Beschaffenheit sind sie – je nach Auswahl – ausgesprochen strapazierfähig und pflegeleicht. Hierüber sollte ein idealer Weise vorhandenes Teppichsiegel nähere Auskünfte geben (Gebrauchseigenschaften). Generell reicht das Saugen des Teppichs und von Zeit zu Zeit eine spezielle Teppichreinigung (Shampoonierung).

Die gängigen Teppicharten werden zumeist als Rollenware in Teppichgeschäften und Baumärkten verkauft. Hierbei obliegt der Berechnung ein Quadratmeterpreis. Nur speziell ausgesuchte Teppichböden des Fachhandels werden in den bestellten Maßen geliefert. Standardbreiten der Teppiche belaufen sich zwischen 4 und 5 Meter bei durchschnittlichen Rollenlängen von bis zu 30 Meter. Es gibt z.B.:

  • Velourteppiche
  • Schlingenteppiche
  • Nadelvliesteppiche
  • Naturfaserteppiche (Wolle, Leinen, Jute, Sisal, usw.)

Anleitung zum Verlegen von Teppichboden

➤ Schritt 1 – Vorüberlegungen treffen:

Zuerst sollte sich der Heimwerker darüber klar werden, ob er den Teppich lose verlegt haben möchte, oder teilweise bzw. völlig verklebt. Manche Mietwohnungen unterliegen hier exakt den Mietvertragsbestimmungen. Beim Einkauf des Klebers sollte auf dessen Bestandteile geachtet werden (Allergiker, Schadstoffe, usw.).

➤ Schritt 2 – Raum vermessen:

Beim Vermessen der Raumgröße bzw. des Fußbodens muss ein Überstandmaß für den Teppich einkalkuliert werden – ca. 10 cm. Ebenfalls geht man von der größten Breite im Zimmer aus, wenn sich Einbuchtungen darin befinden. Vorsicht ist bei schiefen Wänden gegeben.

➤ Schritt 3 – Teppichboden verlegen:

Der Teppichboden wird nach dem Kauf zuerst im leeren Raum ausgerollt. Zu beachten gilt dabei, dass der Teppich gerade liegt und die Muster parallel zu den Wänden verlaufen. Man sollte den Teppich dann eine gewisse Zeit liegen lassen (mindestens 12 Stunden), bis sich die Wellung möglichst komplett gelegt hat.

Im Anschluss streift man den Teppichboden nochmals in alle Richtungen aus und schneidet mit einem speziellen Teppichmesser die groben Kanten der Raumbegrenzungen nach. Hierbei sollte weiterhin ein großzügiger Überstand einkalkuliert werden.

Wichtig:

Liegt eine Raumbreite von über 5 Metern vor, muss mit einer exakten Stoßkante gearbeitet werden. Hierzu eignen sich spezielle Schienen, in die der Teppichboden von beiden Seiten eingeführt werden kann. Allerdings ist dabei eine minimale Zwischennaht sichtbar. Oder aber man achtet beim Verkleben auf eine sehr sorgfältige Arbeit.

Bei Heizkörpern und in den Raum einstehenden Ecken müssen stets Entlastungsschnitte erfolgen. Teilweise muss in diesen Bereichen später ebenfalls mit einer Stoßnaht gearbeitet werden.

➤ Schritt 4 – Teppichboden verkleben:

Das vollständige Teppichbodenverkleben – die professionelle Variante – geschieht in zwei gleichen Arbeitsvorgängen. Zuerst wird der Teppich bis zur Hälfte zurück geklappt und der nochmals sehr gründlich gesäuberte Boden (Untergrund) mit dem Spezialteppichkleber nach Anleitung bestrichen. Danach wird der Teppich erneut aufgeklappt, exakt ausgerichtet und angedrückt. Dabei immer von der Mitte nach außen streichen. Arbeitsvorgänge mehrmals wiederholen und mit starkem Druck arbeiten. Die andere Teppichhälfte wird gegengleich bearbeitet. Wichtig ist nur, dass in der Hälftenmitte ebenfalls genügend Kleber aufgetragen wird.

Wird der Teppichboden nur an den Wandrändern fixiert, beispielsweise mit doppelseitigem Klebeband, muss in gleicher Arbeitsweise verfahren werden. Die Problematik liegt oft darin, dass mittige Wellen kaum zu begradigen sind.

➤ Schritt 5 – Seitenränder abschneiden:

Ist der Klebstoff ausreichend getrocknet, müssen die Seitenränder passgenau abgeschnitten werden. Hierbei arbeitet man mit einer scharfen Kante und dem Teppichmesser, dass an der Wand entlang geführt wird.

➤ Schritt 6 – alles trocknen lassen:

Abschließend empfiehlt sich ein Austrocknen des Raumes über mindestens eine Nacht, bevor der Teppich mit Möbeln belastet wird. Wobei sich Druckstellen niemals vermeiden lassen.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net